Achtsam durch den Wald für Jungtiere und Amphibien

Die Wildtierbeauftragte der Stadt Heidelberg bittet darum, in den kommenden Monaten besonders achtsam im Wald zu sein und den Wildtieren eine ruhige Aufzuchtzeit zu ermöglichen. Jetzt im Frühjahr bekommen viele Wildtiere Nachwuchs. Zwischen März und August werden die meisten Jungtiere geboren. Diese sind noch sehr schwach und die Elterntiere benötigen für die Aufzucht des Nachwuchses viel Energie. Die Tierwelt braucht daher gerade jetzt besonders viel Ruhe. Als Waldbesucherin oder Waldbesucher sollte man daher auf den Wegen bleiben und sich möglichst nicht in den Dämmerungs- und Abendstunden im Wald aufhalten.

Tiere sollten nicht angefasst werden

Findet man ein alleingelassenes Jungtier, wie ein Kitz oder einen jungen Hasen, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Die Elterntiere sind ganz in der Nähe. Um Fressfeinde nicht auf den Nachwuchs zu lenken, halten sie sich bewusst nicht immer beim Nachwuchs auf, sondern etwas abseits. In regelmäßigen Abständen werden die Jungtiere besucht und gefüttert oder gesäugt. Werden die Jungen von Menschen angefasst, kann es sein, dass der Geruch des Menschen das Elterntier davon abhält, ihr Junges weiter zu versorgen. Deswegen sollten die Tiere nicht angefasst werden.

Hundehalterinnen und -halter müssen auf ihre Hunde aufpassen

Hundehalterinnen und -halter sollten besonders auf ihre Tiere aufpassen. Hunde stellen für trächtige Tiere oder Jungtiere eine besondere Gefahr dar. Wenn Wildtiere von Hunden gehetzt werden, bedeutet es für viele Tiere einen immensen Stress. Dieser kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Halterinnen und Halter sollten ihre Hunde stets unter Kontrolle und im Einwirkungsbereich haben. Der Einwirkungsbereich ist der Bereich, in dem der Hund auf Zuruf sofort zum Halter kommt – auch wenn er Wild sieht. In jedem Fall ist der Hund so auszuführen, dass er nicht entwischen kann.

Forstamt führt verschärfte Kontrollen durch

Aufgrund aktueller Vorkommisse, bei denen mehrere Rehe Opfer von Hundeattacken wurden, führt das städtische Forstamt ab sofort verstärkte Kontrollen durch. Sollten Hunde außerhalb des Einwirkungsbereichs geführt werden, sind Strafen von bis zu 5.000 Euro möglich. Des Weiteren können auch Strafen wegen Jagdwilderei fällig werden.

Start der alljährlichen Amphibienwanderung und Straßensperrungen

Aufgrund der diesjährigen Amphibienwanderung von Kröten, Fröschen, Salamandern und Molchen bittet das Umweltamt der Stadt Heidelberg um besondere Vorsicht beim Autofahren auf Strecken mit Hinweisschildern. Ausgeschilderte Krötenwanderstrecken befinden sich westlich von Heidelberg-Grenzhof im Bereich der ehemaligen Kiesgrube, in der Rohrbacher Panoramastraße, in Ziegelhausen, zwischen EMBL und Boxberg, vom Kohlhof in Richtung Waldhilsbach, auf dem Emmertsgrund, am Steigerweg, in Schlierbach und entlang des Schlosswolfsbrunnenwegs (Altstadt) sowie im Bereich der ehemaligen Deponie Feilheck. Da Krötenhelferinnen und -helfer entlang von Straßen und Wegen unterwegs sind, sind Autofahrerinnen und Autofahrer aufgefordert, Rücksicht zu nehmen und die Geschwindigkeit entsprechend der ausgewiesenen Schilder zu drosseln. Auf vielen Waldwegen sind nach Einbruch der Dunkelheit bei feuchter Witterung jetzt Feuersalamander unterwegs. Fahrradfahrer werden gebeten, hier besonders Rücksicht zu nehmen. An Mountainbiker, die illegal im Wald abseits geeigneter Wege unterwegs sind, ergeht der Appell, sich auf die legalen und genehmigten Strecken zu beschränken.
 
An den mobilen Amphibienschutzzäunen sind die Helfenden zum Teil bereits um 6 Uhr morgens vor Ort. Abends sind sie mit Einbruch der Dämmerung bis nach 22 Uhr noch auf den Beinen. In Nächten mit einer verstärkten Wandertätigkeit der Amphibien werden die Straßen am Schlierbachhang beim Rondell, an der Wolfsbrunnensteige und am Klingelhüttenweg von 19.30 bis 6.30 Uhr entlang der Waldgrenze für den Durchgangsverkehr gesperrt. Umleitungen werden entsprechend ausgeschildert. Bei anhaltender Wandertätigkeit werden die Straßen mit Beginn der Sommerzeit am 26. März 2024 von 20.30 bis 7.30 Uhr gesperrt.

Freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht

Freiwillige Helferinnen und Helfer für die nächtlichen Sammelaktionen werden noch gesucht. Sie können sich an die folgenden Kontakte wenden:

Achtung Laichgewässer

Die Stadt Heidelberg bittet außerdem um Rücksichtnahme bei den Laichgewässern, die beispielsweise oft als „Hundebadewannen“ oder für Kinderspielzeug wie ferngesteuerte Boote genutzt werden. Aktuell sind fast alle Laichgewässer gut mit Froschlaich, den Laichschnüren der Erdkröten und Salamanderlarven gefüllt.