Die Asiatische Hornisse
(Vespa velutina)
Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich mittlerweile auch bei uns in Heidelberg aus.
Insbesondere für die Bienenzucht stellt diese invasive gebietsfremde Art ein großes Problem dar, denn ihre Hauptnahrungsquelle besteht vorwiegend aus Honigbienen und Wildbienen. Dadurch wird die Bestäubung durch Bienen eingeschränkt, von der auch die Lebensmittelproduktion abhängt. Schäden in Obstanbaubetrieben können ebenfalls entstehen.
Zum ersten Mal wurde die invasive Hornissenart 2004 in Frankreich nachgewiesen, seitdem breitet sie sich rasant aus. 2014 wurden die ersten Beobachtungen bei Karlsruhe gemacht, mittlerweile sind auch Funde von Nestern und Einzeltieren in Heidelberg nachgewiesen. Im Jahr 2022 wurden am und um das Schloss bereits drei Nester gemeldet und versucht zu entfernen.
Die Asiatische Hornisse ist gut an ihrem vorwiegend schwarzen Körper mit den beiden schmalen gelben Binden zu erkennen und darüber hinaus etwas kleiner als unsere heimische Hornisse.
Es werden pro Lebenszyklus zwei Nester gebaut, zunächst ein unscheinbares kleines Nest von 10-30 cm, häufig an ungestörten Orten wie Gartenhäusern oder Kellern. Dieses Nest lässt sich von anderen Hornissen- und Wespenarten meist nur anhand der ein- und ausfliegenden Tiere unterscheiden.
Das wesentlich auffälligere und größere Sekundärnest wird im Sommer in einer Höhe von 10-15 Metern in Bäumen angelegt. Es ist meist birnenförmig und ca. 60 cm breit und 80 cm hoch. Unterscheidungsmerkmal zu unserer einheimischen Art ist auch der Nesteingang im oberen seitlichen Drittel. Oft wird es erst entdeckt, wenn das Laub fällt. Das Nest sollte schnell entfernt werden, da die Königinnen bereits im Herbst ausfliegen und dann im nächsten Jahr wieder neue Völker gründen.
Bitte melden Sie uns entsprechende Nestfunde oder Einzeltiere dieser Art, damit eine Lokalisierung und rechtzeitige Entfernung der Nester erfolgen kann. Dabei ist zur Bestimmung ein Foto sowie der Standort hilfreich.
Hinweise für Privatpersonen
Die Asiatische Hornisse breitet sich trotz umfangreichen Bekämpfungsmaßnahmen des Landes weiter in Baden-Württemberg aus. Inzwischen hat das Bundesumweltministerium die Invasive Art umgestuft. Eine Beseitigungsverpflichtung für die Länder entfällt und es werden nun Managementmaßnahmen ergriffen. Ein bundesweit einheitliches Management- und Maßnahmenblatt wurde veröffentlicht und ist unter https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/invasive-arten abrufbar.
Die Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim prüft die eingehenden Meldungen und gibt bei Nestfunden den Meldenden weitere Informationen zur Nestentfernung und sachkundigen Personen im Umkreis.
Eine Beauftragung der Nestentfernung und die Übernahme der dafür anfallenden Kosten erfolgen durch die Grundstückseigentümer bzw. Betroffene, sofern diese eine Entfernung für notwendig erachten, und nicht durch die Behörden. Auf Grund der Stichgefahr verbunden mit möglichen allergischen Reaktionen wird dringend davon abgeraten, Nester mit Arbeiterinnen ohne Sachkunde und ausreichender Schutzausrüstung selbst zu entfernen!
Weitere Informationen zur Asiatischen Hornisse und wie sich die Art von heimischen Insekten unterscheiden lässt finden sich auf der Homepage der LUBW https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse sowie mit weiteren Details zu Nestern und der Nestentfernung auf der Homepage der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim unter https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/vespavelutina.