Heidelberg Innovation Park: Energie-Genossenschaft entwickelt Neubau auf dem Innovationsquartier

15 Hektar großes Areal an der Speyerer Straße bekommt immer mehr Konturen

Übersichtsplan künftiger Standorte von Einrichtungen im Heidelberg Innovation Park.
Künftige Nutzer und Einrichtungen im hip

Quirlige Start-up-Unternehmen, kreative Köpfe aus dem IT-und Medienbereich, Forscher, Entwickler, Ingenieure – der Heidelberg Innovation Park wird ihnen allen eine Heimat geben. Heidelbergs Innovationsquartier wächst an der Speyerer Straße und zieht großes Interesse auf sich. Nun steht ein weiteres Mitglied der künftigen Nutzergemeinschaft fest: die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG). Bei einem Presserundgang auf dem hip informierte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner über den aktuellen Stand bei der Entwicklung der Fläche und begrüßte Vertreter der HEG. 

„Wir kommen in eine sehr konstruktive Phase der Quartiersentwicklung – auf dem Areal ist eine große Dynamik. Die Neubaufelder sind startklar, die Arbeiten zur Infrastruktur und Erschließung voll im Zeitplan – alle neuen Versorgungsleitungen werden zum Jahresende fertig. Immer mehr Neubauten wachsen und in den Bestandsgebäuden, die erhalten bleiben, wird entweder schon gearbeitet oder die Sanierungen laufen. Der hip wird eine Heimat für Innovationen und eine Ideenschmiede für die digitale Zukunft. Ich freue mich daher besonders, dass mit der Heidelberger Energiegenossenschaft ein Akteur in den hip kommt, der ganz genau weiß, wie innovative Zukunftsideen gehen – denn die HEG kümmerst sich seit zehn Jahren um klimafreundliche Energie und ist immer noch so organisiert, dass jeder mitmachen kann“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Neues Gebäude wird e+KUBATOR heißen

„Die HEG hat in den letzten Jahren mit dem Mieterstromkonzept sowie mit der Integration von Solar- und Windenergieanlagen in ein Ökostromprodukt gemeinsam mit den Bürgerwerken echte Pionierarbeit für die Energiewende geleistet“, erklärt Vorständin Laura Zöckler. Vorstandskollege Nicolai Ferchl ergänzt: „Für uns und für andere Firmen aus dem Bereich der Energie- und Mobilitätswende schaffen wir mit dem e+KUBATOR ein Gebäude, in dem der notwendige Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit beschleunigt wird. So werden vom e+KUBATOR aus künftig neben den Solaranlagen und Ladesäulen der Heidelberger Energiegenossenschaft auch die Smart Meter von Discovergy betrieben, CoWorking-Bereiche vom Breidenbach bereitgestellt, die Elektrofahrräder von Coboc entwickelt, sowie Ökostrom von den Bürgerwerken angeboten. Besonders glücklich sind wir darüber, dass wir mit dem e+KUBATOR ein Reallabor schaffen, in dem wir unsere Zukunftstechnologien zeigen und erlebbar machen. Damit sind wir im HIP sicher in bester Nachbarschaft.“

„Der hip ist ein Ideenquartier für die digitale Zukunft – mit einer stetig wachsenden lebendigen Community: Alle Nutzer – vom Start-up bis zum etablierten Unternehmen – stammen aus der IT und verwandten Branchen und bringen die Bereitschaft mit, sich mit anderen auszutauschen, gemeinsam an Projekten zu arbeiten und sich gegenseitig zu inspirieren“, sagt Georg Breithecker, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Patton Barracks (EGP), die gemeinsam von Stadt und Sparkasse Heidelberg getragen wird. Der Abriss von Altgebäuden auf dem hip ist mittlerweile abgeschlossen, im Westen des Areals sind die komplette Infrastruktur und der Straßenbau so gut wie fertiggestellt, der Ostteil folgt 2021. Alle Bestandsgebäude, die erhalten werden, sind veräußert und teilweise schon wieder vermietet.

Weitere Nutzer und Einrichtungen im hip

  • Großsporthalle: Die neue Großsporthalle wird den Namen SNP dome tragen und voraussichtlich noch in diesem Jahr zum Betrieb übergeben. Namensgeber ist das Softwareunternehmen SNP Schneider-Neureither & Partner SE. Die Halle dient vor allem dem Schul- und Vereinssport. Sie bietet zudem Platz für rund 5.000 Zuschauer und soll ein wichtiger Schauplatz im Heidelberger Raum für sportliche und kulturelle Veranstaltungen werden. Beispielsweise werden die Basketballmannschaft MLP Academics Heidelberg ihn als Heimspielstätte und die Handballmannschaft Rhein-Neckar Löwen als Zweitspielstätte nutzen. 
  • Parkhaus: Direkt neben der Großsporthalle bauen die Stadtwerke Heidelberg Garagen ein hochmodernes Parkhaus – mit 672 Park- und 750 Fahrradstellplätzen sowie zahlreichen Elektroladestationen. Das Konzept sieht zudem einen Technikturm mit einer innovativen Kälteanlage und eine 550 Quadratmeter große Grünfläche auf der Ostseite des Parkhauses vor. Eine Photovoltaik-Anlage ist gleichzeitig Dach des Gebäudes. Das Parkhaus ist für Besucher von Veranstaltungen in der Großsporthalle und als Quartiersgarage für den hip vorgesehen. Der Eröffnungstermin ist im Spätjahr 2021 geplant.
  • Stallungen/Mary-Somerville-Platz: Die ehemaligen Stallungen sind ein lang gestrecktes Gebäude, das als identitätsstiftender Bestandsbau ebenfalls erhalten bleibt und einer neuen Nutzung zugeführt wird. Es soll künftig unter anderem mit Gastronomie und Dienstleistungsangeboten einen Beitrag zur Belebung des Mary-Somerville-Platzes leisten. Dieser Platz soll zusammen mit seinen angrenzenden Gebäuden die Funktion eines Quartierszentrums übernehmen und Möglichkeiten für Treffen und Austausch der Quartiersnutzer bieten. Er ist ein Angebot an Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im hip, sich dort zu treffen, zu kommunizieren und zu arbeiten. Auf dem Platz sind Spiel- und Arbeitsinseln sowie eine Cafébestuhlung vorgesehen. Richtung Norden öffnet sich der Platz dann zu einer breiten, sonnigen Wiesenfläche – dem Patton Park.
  • Business Development Center: Seit Herbst 2019 arbeiten die ersten jungen Start-ups und Ausgründungen aus der Forschung im rund 7.000 Quadratmeter großen Business Development Center Heidelberg (BDC HD). Es ist das neueste Mitglied in der Familie des Technologieparks Heidelberg. Das Haus ist ein multifunktionales Büro- und Laborgebäude für Gründer aus dem Hochtechnologie-Bereich. Bei einem Erweiterungsbedarf des BDC HD kann nördlich davon ein zweites Gebäude errichtet werden.
  • Neubau ERNW GmbH: Die Spezialisten für IT-Sicherheit der ERNW Enno Rey Netzwerke GmbH haben im September 2020 bei ihrem Neubau Richtfest gefeiert. ERNW ist das erste privatwirtschaftliche Unternehmen, das einen Neubau auf dem hip realisiert. Nach Fertigstellung des Hauses um den Jahreswechsel 2021/2022 bietet es auf vier Etagen und rund 3.100 Quadratmetern Platz für über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage.
  • iWERKx: Ein neues Zentrum für junge Unternehmen aus dem Technologie-Bereich: das wird das iWerkx. Seine Heimat wird es in einem aufwändig sanierten Bestandsgebäude mit architektonisch anspruchsvollem Anbau und attraktiven Außenflächen im östlichen Teil des hip finden. Hier soll ein Platz entstehen, wo sich junge Hi-Tech-Firmen ansiedeln wollen, um erfolgreich zu arbeiten. Große Erfahrung in der Betreuung von Hi-Tech-Startups bringt der Investor Hoepfner Bräu aus Karlsruhe mit. Mit der Entwicklung des Alten Malzwerks in Karlsruhe wurde die Vision von attraktiven Raumangeboten für junge Hi-Tech-Firmen bereits erfolgreich umgesetzt, mit dem SMART PRODUCTION PARK im iWerkx Karlsruhe entsteht ein Kompetenzzentrum für Zukunftstechnologien. Aber man benötigt nicht nur innovative Räume und ein außergewöhnlich attraktives Arbeitsumfeld, sondern auch Gründergeist, um die Zukunft zu gestalten: Die Hoepfner Bräu sieht im hip den idealen Nährboden, um in einer kreativen Community mit innovativem Klima eine weitere Zukunftsschmiede für junge Unternehmen zu entwickeln.
  • Begeisterhaus: Das Deutsch-Amerikanische-Institut (DAI) Heidelberg wird in einem Bestandsgebäude sein „Begeisterhaus“ einrichten, das als moderne Werkstatt, Denkatelier und Begegnungsstätte fungieren wird. Das DAI spricht von einer Institution, die allen Bürgerinnen und Bürgern jeder Nationalität und Herkunft offensteht, Wissen allen zugänglich macht und Freiheit und Kreativität erleben lässt. Die Umbauarbeiten haben im Sommer 2020 begonnen. Die Eröffnung ist für Herbst 2021 geplant.
  • AMERIA/Städtische Nutzungen: Das erste sanierte Gebäude ganz im Osten des Areals am Kirchheimer Weg ist bereits seit Herbst 2019 vollständig belegt. Die Firma AMERIA, das städtische Amt für Digitales, die städtische Digital-Agentur und der vom Land geförderte Digital-Hub kurpfalz@bw sind bereits 2019 eingezogen.

Hintergrund: Die Digitalisierung ist die industrielle Revolution des 21. Jahrhunderts. Im Heidelberg Innovation Park (hip) entstehen Lösungen für die digitale Welt. Kurze Wege, eine offene Campus-Atmosphäre und attraktive Treffpunkte fördern ein intensives Zusammenwirken von kreativen Köpfen. Das Umfeld soll dazu beitragen, dass sich aus Ideen und Gedankenspielen gemeinsame Projekte zwischen Industrie, Forschung und Wirtschaft entwickeln. Im hip entstehen rund 5.000 bis 6.000 Arbeitsplätze. Alle Gebäude erhalten über Glasfaser Zugang zur Breitband-Versorgung. Auch neue Organisationsformen der Arbeit – wie Coworking-Spaces oder ein Makerspace – werden im Ideenquartier für die digitale Zukunft Einzug finden. Für die Entwicklung und Vermarktung des Areals ist die Entwicklungsgesellschaft Patton Barracks (EGP) zuständig, ein Unternehmen der Stadt Heidelberg und der Sparkasse Heidelberg.

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