Stadt Heidelberg verabschiedet Harald Heußer in den Ruhestand
Langjähriger Leiter des Hochbauamtes stand für Innovationsgeist und architektonisches Feingefühl
Nach über sechs Jahren als Leiter des Hochbauamtes hat die Stadt Heidelberg Harald Heußer in den Ruhestand verabschiedet. Mit seinem ausgeprägten Innovationsgeist, einer großen Leidenschaft für Architektur und einem pragmatischen, lösungsorientierten Vorgehen hat Harald Heußer das Stadtbild Heidelbergs mitgestaltet. „Harald Heußer hat Heidelberg mit Leidenschaft, Weitblick und einem feinen Gespür für die Bedürfnisse unserer Stadt geprägt. Ich habe seine pragmatische Art, auch bei schwierigen Projekten immer lösungsorientiert und menschlich zu handeln, sehr geschätzt. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünsche ich ihm von Herzen Gesundheit, Freude und viele inspirierende Entdeckungen, gern auch abseits des Bauplans“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner bei der offiziellen Verabschiedung des langjährigen Leiters des Hochbauamtes am Mittwoch, 28. Mai 2025.
Harald Heußers Amtszeit war gekennzeichnet von einer Vielzahl architektonisch anspruchsvoller Projekte. Besonders hervorzuheben ist das Haus der Jugend, ein echtes Leuchtturmprojekt, das Räume für Begegnung, Bildung und Kultur geschaffen hat. Ein Schwerpunkt lag daneben im Bereich der Kinderbetreuung. Mit dem eigens entwickelten „Heidelberger Kita-Baukasten“, einer modularen Bauweise mit vorgefertigten Holzräumen, konnten mehrere Kindertagesstätten in kurzer Zeit realisiert werden. Die mit diesem System errichteten Kitas gelten als wesentliche Bausteine der städtischen Infrastruktur. Eine Reihe von Städten interessiert sich mittlerweile dafür, den Heidelberger Kita-Baukasten für eigenen Kitaprojekte zu verwenden.
Weitere Projekte waren der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Ziegelhausen sowie der Neubau der abgebrannten Turnhalle der Geschwister-Scholl-Schule, die als CO₂-speichernder Holzbau ein ökologisches, aber auch architektonische Vorzeigeprojekt zu werden verspricht. Ein bedeutendes Großprojekt, das sich derzeit im Bau befindet, ist das unterirdische Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof. Die Planung und Umsetzung verlangten dem verantwortlichen Team ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Ausdauer ab, da die Abstimmungsprozesse mit den beteiligten Stellen mitunter äußerst komplex und langwierig waren.
Weitere Projekte waren der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Ziegelhausen sowie der Neubau der abgebrannten Turnhalle der Geschwister-Scholl-Schule, die als C02 speichernder Holzbau ein ökologisches, aber auch architektonische Vorzeigeprojekt zu werden verspricht.
Ein bedeutendes Großprojekt, das sich derzeit im Bau befindet, ist das unterirdische Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof. Die Planung und Umsetzung verlangten dem verantwortlichen Team ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Ausdauer ab, da die Abstimmungsprozesse mit den beteiligten Stellen mitunter äußerst komplex und langwierig waren.
Ein gutes Beispiel für einen schonenden und zugleich kostensparenden Umgang mit historischer Bausubstanz ist der Umbau der ehemaligen Reit- und Exerzierhalle auf dem Hospital-Gelände zu einer Beachhalle. Hier wurde, anstatt das Gebäude nach aktueller Normung umzuformen, eine Nutzung gesucht, die es erlaubt, trotz neuer Funktion das denkmalgeschützte Gebäude weitestgehend unverändert zu erhalten. Die sehr aktive Heidelberger Gruppe der Beachvolleyballer war von Anfang an von dem Konzept begeistert. Das Land fördert die Beachhalle mit der maximal möglichen Förderhöhe von fast 70 Prozent.
Den größten Teil seiner Tätigkeit widmete Harald Heußer dem Aufbau einer modernen und zukunftsorientierten Liegenschaftsverwaltung. In diesem Zusammenhang wurde ein fachkundiges Team zusammengestellt und eine umfassende Bestandsaufnahme der städtischen Gebäude vorgenommen. In einem ersten Schritt wurden dabei der bauliche Zustand sowie die Nutzung zahlreicher Liegenschaften systematisch erfasst. Bestehende Mängel wurden dokumentiert und notwendige Maßnahmen nach Dringlichkeit sortiert. Auf dieser Grundlage konnten gezielt Sanierungs- und Instandsetzungskonzepte entwickelt werden, etwa die Behebung sicherheitsrelevanter Mängel, der Austausch defekter Anlagetechnik, aber auch die Sanierung undichter Dächer und der forcierte Austausch defekter Fenster in Schulen. Kleinere Anbauten und Maßnahmen zur energetischen Verbesserung wurden ebenso umgesetzt.
Harald Heußer verstand das Hochbauamt als ein Architekturstudio der Stadt – ein Ort, an dem neue Ideen entstehen und mutige architektonische Wege gegangen werden, an dem aber vor allem durch effizientes und äußerst wirtschaftliches Agieren das Vertrauen des Gemeinderats in die Professionalität des Bauteams erreicht wird. Seine Arbeit war stets geprägt von dem Willen, das kommunale Bauen zu verbessern und bislang unbekanntes Terrain zu beschreiten. Mit frischem Wind, innovative Lösungen und einem feinen Gespür für Qualität und Funktionalität setzte er neue Standards.
Werdegang
Harald Heußer wurde am 25. Mai 1958 in Darmstadt geboren. Nach seinem Architekturstudium an der Technischen Hochschule Darmstadt war er zunächst freiberuflich tätig, bevor er den Vorbereitungsdienst für den höheren technischen Verwaltungsdienst beim Staatsbauamt Darmstadt absolvierte. Es folgte eine über 28-jährige Tätigkeit als Architekt beim Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main. Im November 2018 wechselte Heußer zur Stadt Heidelberg, wo er ab Januar 2019 die Leitung des Hochbauamts übernahm. Neben seiner beruflichen Leidenschaft für Architektur ist Harald Heußer ein vielseitig interessierter Mensch: Kunst, Kultur, Reisen – insbesondere in den hohen Norden zu seiner Tochter – und sportliche Betätigung prägen seine Freizeit. Sein Fahrrad ist über Jahre ein treuer Begleiter – auch zu Terminen im Dienst.