Logo der GGH in Heidelberg zum 100. Jubiläum. (Grafik: GGH)

GGH-Strategie 2035: Dreiklang aus Sozialem, Ökologie und Wirtschaftlichkeit

Mehr als 2.200 zusätzliche Wohnungen geplant / Soziale Stadtentwicklung mit ökologischem Anspruch

Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH) ist die größte Vermieterin in Heidelberg und sorgt zuverlässig für bezahlbaren Wohnraum in der Stadt. Für die Herausforderungen der kommenden Jahre hat sie mit dem Aufsichtsrat der GGH die Strategie 2035 erarbeitet. Dabei handelt die GGH langfristig und orientiert sich seit ihrer Gründung vor mehr als 100 Jahren an den Bedürfnissen der Mieterinnen und Mieter. Sie bietet Wohnraum für Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und richtet ihr Angebot an spezielle Nachfragegruppen, die sich auf dem freien Wohnungsmarkt nur schwer versorgen können.

Gruppenfoto bei der Vorstellung der GGH-Strategie 2035 (Philipp Rothe)
Stellten gemeinsam die Strategie 2035 der GGH vor (von links): Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH, Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates der GGH. (Foto: Philipp Rothe)

„Die Leistungen unserer GGH sind beeindruckend“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. „Sie bietet mehr als 7.000 Haushalten ein Zuhause. Das ist jede sechste Mietwohnung in Heidelberg. Die Durchschnittsmiete beträgt gerade mal 6,82 Euro. Davon profitieren alle Mieterinnen und Mieter, weil sich die moderate Mietpreispolitik dämpfend auf das Mietniveau in der Stadt auswirkt.“ Der Oberbürgermeister weiter: „Wir fordern in Heidelberg nicht nur Maßnahmen für mehr Wohnraum. Die Stadt liefert Wohnraum – und zwar im großen Stil. Unsere GGH erstellt in den kommenden Jahren nochmals mehr als 2.200 Wohnungen, davon die Hälfte als geförderter Wohnraum. Das ist ein enormer Beitrag für ein bezahlbares und hochwertiges Wohnangebot in Heidelberg.“
 
Derzeit beträgt der Anteil der 7.323 GGH-Wohnungen bereits rund 17 Prozent aller Mietwohnungen in Heidelberg. Zwischen 2016 und 2019 hat sie durchschnittlich 26 Prozent aller fertiggestellten Wohnungen in Heidelberg errichtet. 2019 waren es sogar 43 Prozent. Die neue Strategie sieht vor, dass sich der Wohnungsbestand der GGH bis 2035 um rund 2.200 Wohnungen auf 9.500 Einheiten erhöht. Der Schwerpunkt ihrer Bemühungen liegt dabei auf der Errichtung und dem Erhalt von qualitätsvollen und lebenswerten Quartieren, die das soziale Miteinander stärken. Bei Neubau entstehen 50 Prozent öffentlich geförderte Mietwohnungen, 25 Prozent frei finanzierte Mietwohnungen sowie 25 Prozent Einheiten zum Verkauf.
 
„Die Umsetzung der Strategie 2015 und der nachfolgenden Strategie 2025 haben die GGH zu einem starken und verlässlichen Wohnungsunternehmen gemacht. Durch die deutliche Steigerung der Investitionsfähigkeit hat die GGH ihren Wohnungsbestand modernisiert, erweitert und an Zielgruppen sowie in großen Teilen an ökologische Erfordernisse angepasst. Sie hat ihre Rolle als Quartiers- und Stadtentwicklerin ausgebaut und die Entwicklung von sozialer und kultureller Infrastruktur übernommen“, erklärt Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates der GGH, der gemeinsam mit der Geschäftsführung die Strategie 2035 erarbeitet hat. „Besonders möchte ich hervorheben, dass die GGH diese Voraussetzungen nun nutzt, um insbesondere den Personen ein Angebot machen zu können, die sich am freien Markt nicht ohne weiteres versorgen können.“
 
„Der Wandel der wohnungswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie zentrale Herausforderungen wie Bestandserweiterung, Klimaschutz und Digitalisierung haben eine Weiterentwicklung der bisherigen Strategien erforderlich gemacht, denn die Aufgaben, die an uns gestellt werden, können wir nur bewältigen, wenn wir wirtschaftlich und zukunftsorientiert handeln“, ergänzt Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH.

Mehr Mieten- und Flächengerechtigkeit

Die GGH wird mit der Strategie 2035 daher schrittweise für alle Bestandswohnungen eine einheitliche, freiwillige Mietpreisbindung für Haushalte innerhalb der Einkommensgrenzen des Wohnberechtigungsscheines einführen und hiermit zu einer Mietgerechtigkeit beitragen sowie einer übermäßigen Pro-Kopf-Flächeninanspruchnahme entgegenwirken. Haushalte mit eigenem Einkommen und Wohnberechtigungsschein erhalten zukünftig in Bestandswohnungen grundsätzlich einen Mietnachlass von zehn Prozent auf die ortsübliche Vergleichsmiete. Mieter, deren Miete durch das Jobcenter beziehungsweise das zuständige Amt übernommen werden, bedürfen keiner zusätzlichen finanziellen Privilegierung.
 
„Unter dem Gesichtspunkt der Mieten- und Flächengerechtigkeit führt die neue freiwillige Selbstbindung der GGH zu deutlich mehr sozialer Gerechtigkeit auf dem Heidelberger Wohnungsmarkt. Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen finden bei der GGH heute und zukünftig Wohnraum zu einer bezahlbaren Miete. Hierbei ist es unerheblich, ob der Wohnraum öffentlich gefördert ist oder nicht“, so Peter Bresinski.
 

Ökologisches Engagement stärken

Die GGH fühlt sich als Gesellschaft innerhalb des Konzerns Stadt Heidelberg den Klimaschutzzielen der Stadt verpflichtet und leistet einen aktiven Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund ihrer sozialen Verantwortung und der Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns.
 
Sie zeigt den Weg hin zu einem klimaneutralen Wohnungsunternehmen und bündelt ihre Maßnahmen in einer eigenen Klimastrategie. Dabei ist sie sich der Herausforderung bewusst, Klimaschutz so auszugestalten, dass er auch für Haushalte mit unterem und mittlerem Einkommen bezahlbar ist. Die Leitgröße für die Bewertung der Energieversorgung und baulichen Standards ist die CO2-Emission. Die Reduktion wird technologieoffen und mit Maßnahmen in verschiedenen Sektoren geplant und umgesetzt. Dabei geht es um eine kluge Auswahl an Maßnahmen, die sowohl zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen als auch nutzerfreundlich sind und keine hohen Folgekosten haben.
 
Die GGH verfolgt das Ziel der Klimaneutralität ihrer Gebäude und nutzt hierzu sowohl die Potenziale der Gebäudesanierung beziehungsweise eines niedrigen Verbrauchsstandards beim Neubau als insbesondere auch der Versorgung mit regenerativer, möglichst lokal erzeugter Energie. Ohne substanzielle Beiträge der Energiewirtschaft ist Klimaneutralität im Gebäudesektor nicht zu erreichen. Nachhaltigkeit geht für die GGH über die Vermeidung von CO2 hinaus und umfasst auch die Anpassung der Liegenschaften an den Klimawandel, die Gestaltung von Freiflächen, die Förderung der Artenvielfalt sowie den Schutz der Ressourcen.

Wirtschaftliche Voraussetzungen schaffen

„Die in der Strategie 2035 festgelegten Ziele sind jedoch nur zu erreichen, wenn die GGH ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit behält, hinreichend qualifiziertes Personal beschäftigen kann und unternehmerisch handelt“, erklärt Peter Bresinski. Hierzu gehörte auch die Nutzung der Möglichkeiten des Immobilienmarktes als Projektentwicklerin sowie die Ausweitung des Bauträgergeschäfts. Peter Bresinski: „Mit der Strategie haben wir uns gut für die nächsten Jahre aufgestellt. Die GGH setzt damit ihren erfolgreichen Weg, bei dem sie Wirtschaftlichkeit mit sozialer und ökologischer Verantwortung verbindet, auch in Zukunft fort.“

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