Lokale Impulse für globale Verantwortung in herausfordernden Zeiten
Erfolgreiche 5. Entwicklungspolitische Regionalkonferenz in Heidelberg
Unter dem Titel „Solidarität.MACHT.Zukunft – Neue Wege zu künftigem Engagement für Globale Gerechtigkeit“ hat am 1. Juli 2025 im Karlstorbahnhof die 5. Entwicklungspolitische Regionalkonferenz stattgefunden. Über 120 Teilnehmende aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft diskutierten gemeinsam, wie kommunales und zivilgesellschaftliches Engagement auch in schwierigen Zeiten global wirksam bleiben kann.
Oberbürgermeister Eckart Würzner betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung kommunaler Handlungsspielräume und des zivilgesellschaftlichen Engagements angesichts globaler Krisen. Gerade in Zeiten, in der internationale Entwicklungspolitik – etwa durch Kürzungen bei der US-Entwicklungsagentur USAID – vielerorts eingeschränkt werde, komme Städten und Gemeinden eine zentrale Rolle zu. Durch konkrete Maßnahmen und verlässliche Partnerschaften könnten sie ein sichtbares Zeichen für globale Verantwortung setzen.
Auch Staatssekretär Rudi Hoogvliet, Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund, hob hervor, wie wichtig lokale und regionale Initiativen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem globalen Süden seien. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelte es, den Dialog fortzusetzen und langfristige Partnerschaften zu stärken – auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt.
Im Mittelpunkt der Konferenz standen drei thematische Dialogräume:
- Migrantisches Engagement für globale Solidarität wurde als zentrale Säule zivilgesellschaftlicher Entwicklungszusammenarbeit hervorgehoben. 37 Organisationen mit Migrationsbezug präsentierten sich vor Ort und brachten ihre Perspektiven aktiv ein.
- Junges Engagement machte deutlich, wie stark sich junge Menschen für globale Gerechtigkeit einsetzen – mit kreativen Ansätzen, neuen Formaten und klaren Forderungen an die Politik.
- Nachhaltige öffentliche Beschaffung in der Metropolregion Rhein-Neckar wurde anhand praktischer Beispiele greifbar: Das Netzwerk Rhein-Neckar-Fair stellte eine Muster-Dienstanweisung sowie Unterstützungsangebote für Kommunen in der Region vor. Die nachhaltige Beschaffungsrichtlinie der Stadt Heidelberg diente dabei als praxisnahe Vorlage.
Die Stadt Heidelberg unterstützt aktiv die Zusammenarbeit mit Vereinen sowie Organisatoren und fördert unter anderem das Eine-Welt-Zentrum im Hauptbahnhof, das mit Räumlichkeiten, Veranstaltungen und Beratungen die Arbeit zahlreicher Ehrenamtlicher begleitet.
Die Regionalkonferenz war Teil des Jubiläumsjahres „50 Jahre entwicklungspolitisches Engagement in Baden-Württemberg“ und wurde gemeinsam mit dem Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) und dem „Eine-Welt-Regionalpromotor*innen-Programm“ sowie zahlreichen regionalen Partnern veranstaltet. Die nächste Regionalkonferenz ist für 2026 in Freiburg geplant.