Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit am 17. Mai

Straßenfest am Anatomiegarten in der Hauptstraße

++ UPDATE 16. Mai ++ 
Das Queere Netzwerk Heidelberg musste die Veranstaltung zum IDAHOBALTI* am Freitag, 17. Mai, kurzfristig aufgrund der Unwetterwarnungen absagen.

Weltweit bekannt unter den Namen IDAHO und IDAHOBIT* findet jährlich am 17. Mai der Internationale Tag gegen Queerfeindlichkeit statt. Seit 2015 wird der Tag auch in Heidelberg begangen. Hier heißt er seit 2022 offiziell IDAHOBALTI* (gegen Homo-, Bi-, Ace-, Lesben-, Trans*- und Inter*feindlichkeit). Auch in diesem Jahr hisst die „Rainbow City“ Heidelberg wieder für eine ganze Woche – vom 13. bis 19. Mai 2024 – Flaggen der LSBTIQ+ Community im Stadtgebiet. Am 17. Mai selbst werden die Regenbogenflaggen auch vor dem Heidelberger Rathaus wehen. Unterstützt vom städtischen Amt für Chancengleichheit macht das Queere Netzwerk Heidelberg mit einem Straßenfest in der Fußgängerzone Hauptstraße auf den Gedenk- und Aktionstag aufmerksam. Zum ersten Mal gibt es einen Ausklang im neuen Queer Space, der gerade im ehemaligen Kino am Karlstor entsteht.

IDAHOBALTI* 2024 in Heidelberg

  • Straßenfest: Das Queere Netzwerk Heidelberg veranstaltet am 17. Mai bereits zum zehnten Mal eine Aktion am Anatomiegarten, Hauptstraße 47-51. Von 15 bis circa 17.30 Uhr gibt es ein kleines Straßenfest mit Infoständen, Mitmachaktionen und Redebeiträgen. Um 17.05 Uhr findet traditionell eine Aktion der Community statt. Infos unter queeres-netzwerk-hd.de.
  • Ausklang im Queer Space: Im Anschluss geht es dieses Jahr erstmalig weiter in der Altstadt. Im ehemaligen Kino am Karlstor 1 öffnet der künftige „Queer Space“ seine Türen, Heidelbergs erstes eigenes queeres Zentrum. Es soll noch im Sommer offiziell eröffnet werden. Interessierte können dort bereits jetzt mit Snacks und Getränken den Ausklang zum IDAHOBALTI* feiern.
  • Queere Altstadtführung am Vormittag: Wer die Rainbow City Heidelberg, ihre Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichte aus dem Blickwinkel queeren Lebens kennenlernen will, hat am 17. Mai bereits um 11 Uhr bei der QueerTour die Gelegenheit dazu. Der Altstadtrundgang mit Gästeführer Steffen Schmid dauert circa zwei Stunden. Treffpunkt ist der Sebastian-Münster-Brunnen auf dem Karlsplatz. Die maximale Teilnehmendenzahl beträgt 20 Personen. Eine Anmeldung per E-Mail an queertour-heidelberg@gmx.de ist erforderlich. Alle Einnahmen der QueerTour werden an Queeramnesty gespendet. Informationen gibt es auf der QueerTour-Website unter www.queertour-heidelberg.de.

Was sonst noch läuft: 15 Jahre Queer Festival Heidelberg

Die am 3. Mai gestartete Jubiläumsausgabe des Queer Festival Heidelberg läuft noch bis 29. Mai 2024. Die Veranstaltungen des Festivals führen durch den gesamten Monat Mai. Die diesjährige Ausstellung „Queer Heroes in Focus“ des Festivals in Kooperation mit der städtischen Koordinationsstelle LSBTIQ+ ist noch bis Ende Mai online, als Plakataktion im Stadtgebiet sowie im Karlstorbahnhof, im Theater Heidelberg, im Interkulturellen Zentrum und auf dem Campus der Universität Heidelberg zu sehen. Mehr Informationen zur digitalen Ausstellung sowie das gesamte Queer Festival-Programm gibt es online unter queer-festival.de.

Hintergrund

Der Gedenktag am 17. Mai: Das Datum des Gedenktages wurde in Erinnerung an die Aufhebung von Homosexualität als geistige Krankheit durch die Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahr 1990 gewählt. Gleichzeitig erinnert der 17. Mai auch an den Paragraf 175 des Strafgesetzbuchs. Dieser stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern in Deutschland seit 1872 unter Strafe und wurde erst 1994 gänzlich aufgehoben. Das Datum hat somit eine doppelte symbolische Bedeutung. Ziel des Aktionstages ist es, auf die Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität aufmerksam zu machen und Respekt einzufordern.

Begriffserklärungen zum  IDAHOBALTI*: Homofeindlichkeit bezeichnet eine gesellschaftliche, gegen homosexuelle Menschen gerichtete Abneigung und Diskriminierung. Ebenso bezeichnet Bifeindlichkeit die Abneigung gegenüber bisexuellen Menschen, Acefeindlichkeit die Ablehnung von asexuellen Menschen, Lesbenfeindlichkeit die Feindseligkeit gegenüber gleichgeschlechtlich liebenden Frauen, Trans*feindlichkeit die Abneigung gegenüber trans* Menschen und Inter*feindlichkeit die gewaltvolle Ablehnung von körperlicher Geschlechtervielfalt.

Regenbogenflagge gehisst vor dem Rathaus
Zum Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit wehen am Freitag, 17. Mai, die Regenbogenflaggen vor dem Heidelberger Rathaus. (Foto: Stadt Heidelberg)

Das Queer Festival Heidelberg startete 2009 als erstes Festival seiner Art in Deutschland. Es ist eine Plattform für queere Kultur und politische Bildung, ein queeres Community Event und ein Fest der Vielfalt und Akzeptanz. Gestartet als kleines Konzertevent am Wochenende ist das Festival mit den Jahren kontinuierlich auf ein Monatsprogramm mit vielen verschiedenen Formaten gewachsen. Rund 10.000 Menschen nehmen inzwischen jährlich teil, um die Mischung aus Konzerten, Kunst, Performances, Lesungen, Kino und Diskussionsveranstaltungen zu erleben. Veranstaltet wird das Queer Festival von Queer Play e.V. und dem Kulturzentrum Karlstorbahnhof. Die Stadt Heidelberg fördert das Festival aktuell mit rund 114.000 Euro.

Rainbow-City Heidelberg: Seit September 2020 ist Heidelberg in Anerkennung des Einsatzes für familiäre, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Mitglied im Netzwerk der Regenbogenstädte, dem „Rainbow Cities Network“ (RCN), aufgenommen worden. Das Netzwerk ist ein internationaler Zusammenschluss von Städten, die sich der Akzeptanz von LSBTIQ+ verpflichten. Mehr Informationen zur städtischen Koordinationsstelle LSBTIQ+ sind online zu finden unter www.heidelberg.de/lsbtiq.

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