Solaroffensive der Stadt: Wichtiges Etappenziel beim Photovoltaik-Ausbau in Heidelberg erreicht
Großes Potenzial an geeigneten Flächen soll weiter erschlossen werden
Die Stadt Heidelberg hat einen Meilenstein beim Photovoltaik-Ausbau erreicht – und will daran weiter anknüpfen: Anfang des Jahres wurde das 2019 im Klimaschutzaktionsplan festgelegte Ziel erfüllt, dass bis 2025 weitere 25 Megawatt Solarleistung in Heidelberg installiert werden. Dadurch können rund 10.000 Zwei-Personen-Haushalte zusätzlich mit Energie versorgt werden. Die Stadt will den Photovoltaik-Ausbau weiter vorantreiben und gemeinsam mit Partnern die noch vorhandenen, großen Ausbaupotenziale heben. Neuestes Beispiel: Mit einer neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Agentur für Arbeit in der Kaiserstraße wächst Heidelbergs Solarleistung weiter. Rund 65.000 Kilowattstunden Strom werden dort künftig jährlich erzeugt – ein weiterer Baustein im Rahmen der städtischen Solaroffensive.
Bei einem Pressegespräch am Montag, 26. Mai 2025, hat Oberbürgermeister Eckart Würzner gemeinsam mit Klaus Pawlowski, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Heidelberg, die Anlage offiziell vorgestellt und über den Sachstand beim Photovoltaik-Ausbau in Heidelberg informiert. Aktuell speisen im Heidelberger Stadtgebiet über 4.300 Photovoltaikanlagen mit insgesamt 48,6 Megawatt ins Netz ein – von kleinen Balkonkraftwerken bis zu großen Dach- und Freiflächenanlagen.
„Heidelberg treibt die Energiewende konsequent voran und setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien als zentralen Baustein für Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Wir haben in enger Zusammenarbeit mit unseren Stadtwerken und weiteren Partnern ein wichtiges Etappenziel der Energiewende erreicht. Darauf können und wollen wir uns aber nicht ausruhen – im Gegenteil: Das ist für uns Ansporn, weitere Bereiche im Stadtgebiet zu erschließen. Trotz der jüngsten Erfolge werden noch immer viele Flächen im Stadtgebiet nicht für Photovoltaik genutzt: Allein auf Dachflächen wäre Platz für acht bis zehn Mal so viele Solarmodule, hinzu kommen mögliche weitere Flächen etwa für Agri-PV. Das zeigt, welches enorme Potenzial wir noch heben können“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner: „Mit jeder Solaranlage stärken wir die Energieautarkie unserer Stadt. Das macht uns unabhängiger von globalen Krisen, senkt langfristig die Energiekosten und schafft echte Standortvorteile.“
„Mit der neuen Photovoltaikanlage auf unserem Dienstgebäude leisten wir einen sichtbaren Beitrag zur Solaroffensive der Stadt Heidelberg. Die 187 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 68 Kilowatt Peak ermöglichen es uns, rund 18 Prozent unseres Strombedarfs künftig direkt vor Ort aus Sonnenenergie zu decken. Wir schätzen das Engagement der Stadt Heidelberg für den Klimaschutz sehr und unterstützen ihre Ziele mit Überzeugung – wie gewohnt in guter und konstruktiver Zusammenarbeit“, sagte Klaus Pawlowski, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Heidelberg.
Etappenziel erreicht – Stadt unterstützt Ausbau mit Beratung und Fördergeldern
Besonders in den Jahren 2023 und 2024 wurde der Ausbau intensiv vorangetrieben: In diesem Zeitraum wurden rund 15,6 Megawatt neu installiert. Außerdem wurden seit 2021 über 2.100 Stecker-Solargeräte an Balkonen, Hauswänden und auf Garagendächern errichtet. Den größten Teil an der Gesamtleistung tragen jedoch Anlagen auf Gebäudedächern bei. Vor dem Hintergrund neuer Leitfäden und Gesetzesänderungen ermöglicht die Stadt Heidelberg seit 2024 auch mehr Photovoltaik-Anlagen in Bereichen des Stadtgebiets, wo es zuvor Einschränkungen aufgrund von Bauvorschriften und Gründächern gab. In den allermeisten Bereichen in Heidelberg gibt es keine Einschränkungen von Photovoltaik-Anlagen in den örtlichen Bauvorschriften.
Die Stadt selbst hat in den vergangenen drei Jahrzehnten auf kommunalen Gebäuden 66 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 5 Megawatt installiert. Weitere Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden sind bereits unter anderem auf der Kita Schwetzinger Straße installiert oder entstehen derzeit auf der Material- und Lagerhalle der Hauptfeuerwehr und der Turnhalle der Geschwister-Scholl-Schule. Ein Leuchtturm wird der künftige Stadtteil auf Patrick-Henry-Village (PHV), der mit rund 28 Megawatt rund die Hälfte seines Strombedarfs mit Solarenergie decken soll.
Kostenlose Solarberatung und weitere Unterstützung
Um das verbleibende Potenzial zu aktivieren, setzt Heidelberg auf gezielte Anreize: kostenlose Solarberatung in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (KLiBA) und den Stadtwerken Heidelberg sowie ein kommunales Förderprogramm mit Zuschüssen zwischen 100 und 300 Euro pro Kilowattpeak. Auch Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe profitieren – etwa durch die Initiative „Höfe pro Solar“ oder die Unterstützung durch den städtischen Wirtschaftsenergieberater Lukas Nickus. Beispielhaft ist unter anderem das Unternehmen TI Automotive im Pfaffengrund, wo vergangene Woche die größte Aufdachanlage in Heidelberg mit 1,95 Megawatt in Betrieb ging. Das Beispiel unterstreicht, wie Unternehmen mit Unterstützung der Stadt einen spürbaren Beitrag zu Klimaschutz und Energieautarkie leisten können.
Ausführliche Informationen zum Thema Solarenergie in Heidelberg gibt es unter www.heidelberg.de/sonnenstrom.