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Sven Richard
Referat des Oberbürgermeisters / Sitzungsdienste
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69117 Heidelberg
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Stellungnahmen zum Anschlag von Hanau

Der Heidelberger Migrationsbeirat zum Anschlag von Hanau:

"Haltung zeigen, einen Beitrag leisten - Hanauer Ereignisse erinnern uns an unsere gesellschaftliche Verantwortung.

Wir verurteilen Rassismus. Wir verurteilen Gewalt. Wir verurteilen die Verbreitung von menschenverachtenden Parolen und Stereotypen in sozialen Netzwerken, in der Öffentlichkeit und in der Politik. Wir solidarisieren uns mit den Menschen, die all dem zum Opfer fallen. Wir empfinden Trauer, Verzweiflung und Hilflosigkeit, wenn in der Gesellschaft, der wir angehören, ein Attentat mit extremistischem Hintergrund passiert. All das schafft Brüche, emotionale, geschichtliche, an Namen und Orten gebundene Brüche in uns und um uns herum. Selbstverständlich.

Es stellen sich viele einzelne Fragen, die wir beantwortet haben wollen: Hätten die Gesellschaft und ihre Repräsentanten die Tat verhindern können? Welche Rolle spielen die Polemiken der Ausgrenzung und des Hasses, die sich in viele politische Diskussionen eingeschlichen haben? Bieten sie Attentätern einen Nährboden, aus dem sie Legitimation für ihre Taten beziehen? Was kann man tun, damit Gewalttaten mit rassistischem Hintergrund unwahrscheinlich werden? Auch diese Fragen sind zur Selbstverständlichkeit und zu unserem  Selbstverständnis geworden.

Wir als Migrationsbeirat sind davon überzeugt, dass Rassismus und Gewalt in der Gesellschaft nirgendwo geladene Gäste sein dürfen. Vor allem sind wir überzeugt, dass das Menschenbild, das wir in unseren Köpfen und Herzen transportieren sowie die politischen Positionen, die wir beziehen, einen Beitrag dazu leisten können und müssen, den Wert einer offenen Gesellschaft bewusst zu machen. Deshalb unterstützen wir Präventionsarbeit an Schulen, setzen uns für den Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen ein und möchten mit Hilfe integrativer Projekte ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsgeschichte fördern: Haltung gegen Ausgrenzung und Hass zeigen, einen Beitrag zu einer menschenwürdigen Gesellschaft leisten."

Oberbürgermeister Professor Würzner zum Anschlag von Hanau:

„Ich bin entsetzt über den furchtbaren Anschlag in Hanau. Unser aller Mitgefühl gilt den Familien und den Freundinnen und Freunden der Opfer. Mit meinem Herzen und meinen Gedanken bin ich bei der großen Zahl unserer türkischen Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg und bei der islamischen Gemeinde in unserer Stadt. Ich kann mich nur den Worten der Bundeskanzlerin anschließen: Rassismus, Rechtsextremismus und Hass sind Gift. Wir müssen alles dafür tun, um diesem Gift entgegen zu wirken. Ich bin froh, dass wir in Heidelberg den Interreligiösen Dialog haben, wo sich Vertreterinnen und Vertreter der großen Weltreligionen regelmäßig zum freundschaftlichen Austausch treffen. Unsere Stadt ist international und weltoffen, hier leben Menschen aus aller Welt friedlich zusammen. Ich wünsche mir und werde alles dafür tun, dass das so bleibt.“