Erster Wirtschaftsaustausch mit Montpellier gibt Partnerschaft eine neue Dimension

Der erste Wirtschaftsaustausch zwischen Heidelberg und der Partnerstadt Montpellier war ein Erfolg. Im September war eine Delegation aus Frankreich zu Gast, um Kontakte zu knüpfen und mögliche Kooperationen auszuloten. Die Unternehmer zogen nach dem Besuch eine positive Bilanz. Thibault Rocchi von CILCare: „Ich habe interessante Einblicke erhalten, wie die Dinge in Heidelberg funktionieren. Alles hatte Bezug zu dem was wir tun. Das Programm war wirklich auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten.“

Eine Gruppe von Menschen steht auf der Alten Brücke.
Die Gäste aus Frankreich schauten sich auch die Alte Brücke an. (Foto: Stadt Heidelberg)

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erklärt die Motivation zu diesem Projekt: „Mit dem Start eines Wirtschaftsaustausches wollen wir Unternehmen aus beiden Städten stärker vernetzen – insbesondere im Start-up-Bereich –, wir wollen Synergien nutzen und neue Wege der Zusammenarbeit entwickeln. Heidelberg und Montpellier sind starke Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte, die sich für Innovation und Nachhaltigkeit einsetzen. Das gilt es gemeinsam zu nutzen. Davon werden beide Städte, die Unternehmen selbst und damit letztlich auch deren Mitarbeitende profitieren.“

Startschuss im Business Development Center

Die Oberbürgermeister von Heidelberg und Montpellier gaben im Business Development Center (BDC) im Heidelberg Innovation Park (hip) den Startschuss für den neuen Austausch zwischen Betrieben aus beiden Städten. Drei Unternehmer aus Montpellier waren – gemeinsam mit Vertretern der dortigen Wirtschaftsförderung – eine Woche in Heidelberg zu Gast, ein weiteres französisches Unternehmen nahm digital am Programm teil.

Für die Firmen aus Montpellier hatte das Heidelberger Amt für Wirtschaftsförderung jeweils – je nach Branche und Interesse - individuelle Programme mit Unternehmensbesuchen und Gesprächen zusammengestellt.  Darüber hinaus erhielt die französische Delegation Einblicke in das Neuenheimer Feld und den Technologiepark, die Bahnstadt und in den hip mit dem neuen International Business House und ansässigen Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Vorträge und weitere Informationen zum Wirtschafts- und Forschungsstandort Heidelberg sowie zur Medtech & Biotech-Region Rhein-Neckar rundeten das Programm ab.

Die teilnehmenden Betriebe aus Montpellier kommen – ebenso wie die Heidelberger Unternehmen – insbesondere aus dem Hightech-, digitalen und medizinischen Bereich: CILcare bietet präklinische Dienstleistungen im Bereich Forschung und Entwicklung an und hat sich auf Hörkrankheiten spezialisiert. Das Start-up KanopyMed entwickelt digitale Tools für die öffentliche Gesundheit, die zum Beispiel eine Analyse des Zusammenhangs zwischen Luftverschmutzung und Gesundheit der Einwohner ermöglichen. Solasys ist ein Prüfungs- und Beratungsunternehmen für Cybersicherheit. Numalis entwickelt Software, die bei der Konzeption und Validierung von KI hilft. Ihre Tools unterstützen dabei, die Zuverlässigkeit neuronaler Netze zu zeigen und ihr Verhalten zu erklären.

Grillfest mit hip:com

Den Abschluss der ereignisreichen Woche bildete ein Grillfest auf dem hip mit dem Netzwerk hip:com. Die Gäste aus Frankreich ließen dort ihren Besuch im Gespräch mit den auf dem hip ansässigen Unternehmen Revue passieren – und zeigten sich vollauf zufrieden. Grégoire Mercier, Mitbegründer des Unternehmens KanopyMed, bilanzierte: „Für ein französisches Start-up Unternehmen war diese Austauschwoche eine großartige Gelegenheit, das lokale Wirtschafts-Ökosystem zu verstehen und potenzielle Geschäftspartner zu treffen.“ Und Vincent Benoit von Solasys fügte hinzu: „Die Woche in Heidelberg hat mehr gebracht als ich erwartet hatte und war sehr gut organisiert. Es war es wert, sich auf diesen Besuch einzulassen.“

Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, freute sich über den regen Austausch: „Heidelberg und Montpellier haben viele Gemeinsamkeiten. Dass man dabei auch im wirtschaftlichen Bereich voneinander lernen kann, haben wir in dieser Woche gesehen. Damit wurde die Partnerschaft auf ein neues Level gehoben.“

Im Oktober 2022 ist nun ein Gegenbesuch von vier Heidelberger Unternehmen – Nicarus, BPP Badische Peptide und Proteine, INCTEC und HD Vision Systems – in Montpellier geplant. Das Programm zur Förderung der Internationalisierung von Unternehmen wurde gemeinsam durch das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft der Stadt Heidelberg und das Amt für wirtschaftliche Attraktivität und Entwicklung der Stadt Montpellier entwickelt.

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