Wohnanlage "Kirchheim am Dorf"
Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH), die städtische Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Heidelberg, hat hier im Jahr 1996 als Projekt des sozialen Wohnungsbaus die Niedrigenergiehaus-Wohnanlage "Kirchheim am Dorf" gebaut.
Ein Niedrigenergiehaus erreicht wesentlich niedrigere Energieverbrauchswerte und einen höheren Wohnkomfort als ein konventionell gebautes Haus durch
- sehr gute Wärmedämmung aller Bauteile,
- Luft- und Winddichtigkeit des Gebäudes,
- eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage,
- Vermeidung von Wärmebrücken,
- eine Heizungsanlage mit umweltfreundlichem Erdgas-Brennwertkessel,
- eine Solarstromanlage,
- eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung,
- Regenwassernutzung,
- ein ökologisches Begrünungskonzept.
Technische Daten
- 68 Wohneinheiten
- Gesamtfläche 4.885 Quadratmeter
- Solaranlage zur Warmwasserbereitung 168 Quadratmeter (2,5 Quadratmeter pro Wohneinheit)
- Solaranlage zur Stromerzeugung 200 Quadratmeter (2,9 Quadratmeter pro Wohneinheit), Spitzenleistung 23 Kilowatt
- Regenwasserzisterne mit 70 Kubikmetern (circa einen Kubikmeter pro Wohneinheit) zur Gartenbewässerung und für Toilettenanlagen
Vorteile für die Umwelt
- Heizenergieeinsparung: 180.000 Kilowattstunden pro Jahr (ist gleich 45 Prozent weniger Energieverbrauch als im konventionellen Wohnungsbau)
- Kohlendioxidminderung: 41 Tonnen pro Jahr
- Heizenergieverbrauch: circa 47 Kilowattstunden/Quadratmeter pro Jahr (zum Vergleich: Verbrauch in einem Neubau circa 85 Kilowattstunden/Quadratmeter pro Jahr, in einem Altbau circa 200 Kilowattstunden/Quadratmeter pro Jahr)
- Wasserbedarf: Thermische Solaranlage liefert 50 Prozent des Warmwasserbedarfs (Energieeinsparung cirka 70.000 Kilowattstunden pro Jahr)
- Kohlendioxidminderung: circa 16 Tonnen pro Jahr
- Stromerzeugung durch Photovoltaikanlage: 20.000 Kilowattstunden (dies entspricht dem Strombedarf von sechs Haushalten)
- Kohlendioxideinsparung: 13 Tonnen/Jahr
- Trinkwassereinsparung durch Regenwasseranlage: 30 Prozent für Toilettenspülung vom Gesamtverbrauch (circa 2.300 Kubikmeter/ Jahr)
- Verringerung des Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser auf die Hälfte gegenüber vergleichbaren Neubauten
Eigentümer
- Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH)
Beteiligte Akteure
- Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg
- Architekt Johannes Gerstner
- Ingenieurbüro ebök
- Stadtwerke Heidelberg
- Ingenieurgemeinschaft Berwein & Seifried