Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie
Lernort Natur, Geo- und Naturpark
Theaterstraße 9
69117 Heidelberg

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Gesund in der Natur

Der Aufenthalt in der Natur kann sich positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Er wirkt inspirierend, entspannend und ausgleichend. Alle Sinne werden angeregt: Sehen, Riechen, Hören, Fühlen, Schmecken. Jedoch lassen sich nicht alle Gefahren in der Natur vermeiden. Die Kenntnis davon und der richtige Umgang damit lassen aber Risiken gering werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises.

Pilze im Wald

Sollte Ihnen im Bereich Heidelberg etwas passieren, so können Sie über das Netz von Rettungspunkten Hilfe anfordern. Die Rettungspunkte sind über die Internetversion der amtlichen Stadtkarte und die Heidelberg-App – Wald zu erfahren.

Allergien

Allergische Reaktionen können durch unterschiedliche Reize wie Sonne, Pollen, Haare der Eichenprozessionsspinner, Wespen- oder Bienenstiche ausgelöst werden. Bei bekannten Allergien empfiehlt es sich, die Ursachenquelle zu meiden und sich entsprechend zu schützen sowie Notfallmedikamente bei sich zu tragen.

Asiatische Tigermücke

Die Stechmücke kommt in Teilen Heidelbergs und im Rhein-Neckar-Kreis vereinzelt vor. Sie ist aggressiver als unsere heimischen Arten und kann verschiedene Tropenkrankheiten übertragen. Allerdings wurde bislang keine der Krankheiten bei den örtlichen Populationen nachgewiesen. Die Mücken leben eher in dicht besiedelten Gebieten in der Nähe des Menschen. Haben Sie eine Mücke gefangen oder ein Bild davon gemacht, so können Sie dies unter heidelberg@tigermuecke.info melden.

Eichenprozessionsspinner

Die Brennhaare der Raupe brechen leicht und können durch Luftströme über weite Strecken getragen werden. Sie haften auch an Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührung toxische Reaktionen aus. Da alte Larvenhäute nach der Häutung in den „Nestern“ bleiben, besitzen diese ebenfalls eine hohe Konzentration an Brennhaaren, so dass alte Gespinstnester eine anhaltende Gefahrenquelle darstellen. Für den Menschen gefährlich sind die Haare des 3. Larvenstadiums (Mai / Juni) des Eichenprozessionsspinners. Die Raupendermatitis zeigt sich in verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern: Quaddeln, insektenstichähnliche Knötchen, starker Juckreiz.

Grundsätzlich sollten Befallsgebiete gemieden werden. Beachten Sie die Mitteilungen in der örtlichen Presse und Hinweisschilder vor Ort. Keinesfalls darf man Raupen oder Gespinste berühren. Bei einem Kontakt mit Raupenhaaren empfehlen sich ein sofortiger Kleiderwechsel und ein Duschbad mit Haarreinigung.

Fuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm ist ein hauptsächlich im Dünndarm von Füchsen lebender Parasit. Auch der Mensch kann die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Eier aufnehmen, wenn er in Kontakt mit befallenen Tieren (auch Hunde oder Katzen können Träger sein) oder mit kontaminierten Lebensmitteln (Waldfrüchte, Pilze, Fallobst, Gemüse) kommt.

Waldfrüchte, die bodennah wachsen, wie Heidelbeeren oder Pilze, sollten nicht roh gegessen werden (hierunter fällt auch das Kauen auf Gräsern). Nur nach gründlichem Waschen und Erhitzen auf über 60 Grad Celsius können diese genossen werden.

Giftpflanzen und Pilze

Giftpflanzen sind „Bäume, Sträucher und Kräuter, deren Inhaltsstoffe gesundheitliche Störungen hervorrufen können“. Es gibt Pflanzen, bei denen der Verzehr (z. B. Tollkirsche) und Pflanzen, bei denen schon der Hautkontakt schädlich sein kann (z. B. Saft der Herkulesstaude).

Ein Arzt sollte bei einer Vergiftung auf jeden Fall aufgesucht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Giftnotrufzentrale Baden-Württemberg.

Hantavirus-Infektion

Die Hantavirus-Infektion kann schwere Erkrankungen unter Beteiligung der Niere, Lunge und anderer innerer Organe hervorrufen. Die in Mitteleuropa dominierenden Virustypen verursachen in der Regel keine schweren Krankheitsbilder, sie verlaufen in einem grippeähnlichen Krankheitsbild. Die Träger der Viren sind Mäuse und Ratten, wobei die Nager selbst nicht erkranken, sondern nur große Virusmengen mit dem Kot, Urin oder Speichel ausscheiden.

Kontakt mit Mäusen und Ratten vermeiden. An Orten mit Nagerbefall unnötige Staubentwicklung vermeiden, besser feucht wischen als kehren oder staubsaugen.

Herabfallende Äste

Vermeiden Sie den Aufenthalt unter toten Bäumen oder Bäumen mit losen und abgestorbenen Ästen. Während oder nach einem Sturm ist die Gefahr von herabfallenden Ästen besonders groß.

Bei Waldarbeiten muss den Absperrungen „Vorsicht Forstarbeiten“ unbedingt Folge geleistet werden. Diese Waldgebiete dürfen auch abseits der Wege nicht betreten werden.

Tollwut

Seit 2008 gilt Deutschland gemäß den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) offiziell als tollwutfrei (frei von terrestrischer Tollwut). Deshalb haben die Schilder im Wald, die über Tollwutgebiete informieren, heute keine Gültigkeit mehr.

Die Tollwut ist eine Viruskrankheit, die von Tier zu Tier, aber auch auf den Menschen übertragen werden kann. Träger dieser tödlichen Erkrankung sind in Europa hauptsächlich Wildtiere (Fuchs, aber auch Reh, Marder und Dachs). Tollwütige, wildlebende Tiere verlieren nicht selten zu Beginn der Erkrankung ihre Scheu vor Menschen. Bei einem solchen Verhalten gilt: Abstand wahren, denn die Vermeidung von Bisskontakt bietet den besten Schutz vor einer Übertragung. Diese Verhaltensregel ist für Deutschland nicht mehr relevant, kann aber in von Tollwut betroffenen Ländern nach wie vor sinnvoll sein. Gefährdet sind dabei auch streunende Katzen und Hunde.

Zecken

Zecken können Krankheiten wie Hirnhautentzündung (FSME) oder Borreliose übertragen. Sie sitzen unter anderem auf Sträuchern, Bäumen und Gräsern bis zu einer Höhe von 1,5 Metern. Besonders aktiv sind sie in den Monaten Mai/Juni und September/Oktober. Bevorzugt suchen sie am menschlichen Körper nach Wärme und leicht verschwitzten Stellen wie Nacken, Achseln und Kniekehlen.

Das Bedecken von Kopf, Armen und Beinen bietet zwar keinen hundertprozentigen Schutz, ist aber zu empfehlen. Auch Zeckenabwehrsprays oder ähnliches können helfen. Direkt nach dem Aufenthalt in der Natur sollte der ganze Körper nach Zecken abgesucht werden, da das Risiko einer Infektion steigt, je länger sich die Zecken festgebissen haben. Beim Entfernen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Bauch der Zecke nicht gequetscht wird, da sich die Borrelioseerreger im Magen befinden. Zum Entfernen gibt es verschiedene Hilfsmittel, die man in Apotheken erhalten kann. Anschließend sollte die Stelle markiert, weiterhin beobachtet und insbesondere bei einer zunehmenden auffälligen Rötung ein Arzt aufgesucht werden.

Es besteht die Möglichkeit, sich gegen FSME impfen zu lassen. Gegen Borreliose gibt es bisher keinen Impfstoff. Die gleichen Schutzmaßnahmen gelten auch für die in Deutschland neu aufgetretene Hyalomma-Zecke, eine größere und aktivere Zeckenart als die heimischen.

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