Straßenumbenennungen in Heidelberg
In Heidelberg bekommen sechs Straßen und ein Platz einen neuen Namen. Umgesetzt werden soll das zum 1. August 2025. Anwohnerinnen und Anwohner, Geschäfte und Betriebe werden schriftlich benachrichtigt. Die Umbenennung der Heidelberger Straßen und Plätze hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20. Februar 2025 beschlossen, nachdem die Kommission für Straßenbenennungen zuvor Vorschläge gemacht hatte. Zudem hat der Gemeinderat entschieden, dass die Haberstraße in Rohrbach ihren Namen behalten und die Umbenennung der Felix-Wankel-Straße verschoben werden soll. Mit den Beschlüssen ging ein breit angelegter Prozess zu Ende, der mehr als zwei Jahre andauerte.
Die Beschlüsse
Marga-Faulstich-Straße (Bahnstadt)
Der GR hat mit großer Mehrheit für eine Umbenennung nach der US-amerikanischen Biologin Rachel Carson votiert, wie von der Verwaltung vorgeschlagen wurde.
Karl-Kollnig-Platz (Handschuhsheim)
Nach längerer Diskussion stimmte der GR einem Antrag für die Umbenennung nach der Heidelberger Stadträtin Sophie Berlinghof mehrheitlich zu. Die Verwaltung hatte ursprünglich Anette-Albrecht-Platz vorgeschlagen.
Ernst-Rehm-Straße (Kirchheim)
Der GR stimmte dem Verwaltungsvorschlag mehrheitlich zu, die Straße, nach der im Nationalsozialismus verfolgten Heidelberger Ärztin Johanna Geißmar umzubenennen.
Felix-Wankel-Straße (Rohrbach)
Der Verwaltungsvorschlag, die Felix-Wankel-Straße nach dem Heidelberger Architekten Siegfried Seidemann umzubenennen, wurde nach einem Antrag der Stadträte zugunsten der hier ansässigen Gewerbebetriebe um vier Jahre verschoben.
Haberstraße (Rohrbach)
Der Verwaltungsvorschlag, den Namen der Haberstraße beizubehalten, erhielt eine Mehrheit im GR.
Endemannstraße (Weststadt)
Der GR hat sich mit großer Mehrheit für den Antrag aus Reihen des Gemeinderates ausgesprochen, die Straße nach dem Heidelberger Widerstandskämpfer Emil Henk umzubenennen, wie ursprünglich von der Verwaltung vorgeschlagen.
Richard-Kuhn-Straße (Wieblingen)
Mit einer großen Mehrheit stimmte der GR für den Verwaltungsvorschlag „Am Lerchenbuckel“.
Reinhard-Hoppe-Straße (Ziegelhausen)
Der GR hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Straße nach der langjährigen Ziegelhäuser Gemeinderätin und Ehrenamtlichen der Arbeiterwohlfahrt Berta Steinbächer umzubenennen.
Rudolph-Stratz-Weg (Ziegelhausen)
Bei dieser Straße votierte der GR mit großer Mehrheit für den vorgeschlagenen Namen Lehwiesenweg.
Weiteres Vorgehen
Bis zur Umsetzung am 1. August 2025 werden die neuen Straßennamenschilder im Laufe des Sommers platziert. Die bestehenden Schilder bleiben noch rund zwei Jahre an Ort und Stelle. Der alte Straßenname wird durchgestrichen.
Bis zum 1. August 2025 müssen Bürgerinnen und Bürger, Geschäfte und Betriebe die Adressänderung allen für sie zuständigen Stellen wie Banken, Versicherungen und weitere gemeldet haben.
Öffentliche Behörden und Institutionen, die besonders auf aktuelle Lagebezeichnungen angewiesen sind wie Rettungsdienste, die Polizei und die Post, werden von der Stadt Heidelberg über die geänderten Straßennamen informiert.
Hintergrund
Die Kommission für Straßenbenennungen ist ein beratendes Gremium für die Stadtverwaltung. Sie wurde 2017 nach einem Beschluss des Gemeinderates eingerichtet und befasst sich mit dem Leben der Persönlichkeiten, nach denen öffentliche Straßen, Plätze und Brücken in Heidelberg benannt sind oder noch benannt werden sollen.
Der Bericht der Kommission für Straßenbenennungen zu den nach Personen benannten Straßen (1,3 MB) wurde am 25. Mai 2023 im Ausschuss für Kultur und Bildung vorgestellt und danach im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Gemeinderat beraten. Im Bericht hat die Kommission die Frage untersucht: Sind in Heidelberg Straßen nach Personen benannt, deren historisches Handeln zumindest teilweise nicht heutigen gesellschaftlichen Grundwerten entspricht?
Die Vorschläge für die neuen Straßennamen gingen im Februar 2025 in den Gremienlauf. Sie standen zum Beschluss im Haupt- und Finanzausschuss am 5. Februar 2025 sowie im Gemeinderat am 20. Februar 2025. Die Entscheidungshoheit lag beim Gemeinderat.