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Ausschuss beschließt Maßnahmenpaket zur Verkehrsberuhigung in der Kleingemünder Straße

Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität der Stadt Heidelberg hat am 14. Mai 2025 die kurzfristige Umgestaltung der Kleingemünder Straße im Stadtteil Ziegelhausen einstimmig beschlossen. Ziel der Maßnahme ist es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, die Verkehrssicherheit zu verbessern und eine sanfte Verkehrsberuhigung herbeizuführen. Der Beschluss bildet den Umsetzungsauftakt eines mehrstufigen Aufwertungskonzeptes für die zentrale Verbindungsachse im Stadtteil. Die Umsetzung ist noch im Jahr 2025 vorgesehen. Die Maßnahmen sind Bestandteil des europäischen Mobilitätsprojekts „REALLOCATE“ und werden evaluiert.

Mehr Aufenthaltsqualität und Sicherheit: Maßnahmen im Detail

Das Konzept umfasst eine Reihe punktueller Eingriffe, die gemeinsam das Erscheinungsbild und die Nutzbarkeit der Kleingemünder Straße deutlich verändern:

  • An den beiden Straßenzugängen – insbesondere am westlichen Eingang – entstehen platzartige Zonen mit Sitzgelegenheiten, Begrünung und geänderter Beschilderung. Diese neuen „Eingangstore“ sollen durch ihre Gestaltung mehr „Miteinander“ und ein langsameres Fahrverhalten fördern.
  • Im Straßenverlauf sorgen sogenannte Abschnittsbildungen in rund 50-Meter-Abständen für eine natürliche Strukturierung des Raums.
  • Horizontale Versätze durch ebenerdige Begrünungselemente und Fahrradbügel drosseln künftig auf sanfte Weise die Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs.
  • Insgesamt elf neue Fahrradbügel sowie drei zusätzliche Baumstandorte erhöhen in Zukunft sowohl die Nutzbarkeit als auch das Mikroklima vor Ort.
  • Die Aufenthaltsqualität wird weiter gesteigert, indem bestehende Pollerreihen mit Sitzflächen oder Begrünung aufgewertet werden.
  • Für Lieferverkehre wird eine Ladezone eingerichtet. Sieben Parkplätze entfallen im Zuge der Umgestaltung, während 18 Stellplätze – inklusive des nahegelegenen Gscheidle-Parkplatzes – erhalten bleiben. Weitere Parkmöglichkeiten befinden sich in fußläufiger Entfernung.

Gewerbetreibende wurden frühzeitig einbezogen, etwa bei einem Vor-Ort-Termin im März 2025. Ihre Hinweise fließen in die laufende Planung ein.

Teil des EU-Projekts „REALLOCATE“: Wissenstransfer und Fördermittel

Die Umgestaltung der Kleingemünder Straße ist eingebettet in das europäische Forschungs- und Entwicklungsprojekt „REALLOCATE“ (Laufzeit: Mai 2023 bis April 2027). Heidelberg gehört zu den 15 Modellstädten, die innovative Ansätze zur nachhaltigen Mobilität entwickeln. Ziel des von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekts ist es, die Mobilität in europäischen Städten klimafreundlicher, sicherer und sozial gerechter zu gestalten.

„REALLOCATE“ ermöglicht einen intensiven Austausch mit Städten wie Utrecht, Barcelona, Göteborg oder Lyon sowie mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Fraunhofer ISI oder dem University College Dublin. Die Projektförderung für das Maßnahmenpaket Kleingemünder Straße beträgt 45.000 Euro und wird im Rahmen von „REALLOCATE“ mehrfach evaluiert. Weitere Informationen online unter https://reallocatemobility.eu.

Hintergrund: Stadtentwicklung und Klimaziele im Blick

Die geplante Umgestaltung der Kleingemünder Straße ist Teil des Stadtentwicklungsplans sowie der Lokalen Agenda Heidelberg. Ziel ist es, Straßenräume als Lebensräume zurückzugewinnen und die Bedingungen für nachhaltige Mobilitätsformen wie Fuß- und Radverkehr zu verbessern. Langfristig strebt die Stadt eine umfassende gestalterische und funktionale Aufwertung der gesamten Straße an – inklusive einer rechtssicheren Gestaltung als verkehrsberuhigter Bereich.
Die Gesamtkosten der aktuellen Maßnahmen belaufen sich auf rund 135.000 Euro.

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