
Auf dem Weg zu klimaneutraler Wärmeversorgung
Mehr als ein Drittel (rund 37 Prozent) aller Kohlendioxid-Emissionen Heidelbergs werden bei der Wärmeerzeugung ausgestoßen. Derzeit erfolgt die Heidelberger Wärmeversorgung zu knapp 50 Prozent mit Fernwärme und zu knapp 50 Prozent mit Erdgas und Heizöl. Strom und Holzöfen haben einen geringen Anteil. Die klimaneutrale Wärmeversorgung erfordert also eine Umstellung der Fernwärme auf erneuerbare Quellen und einen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Erdgas und Erdöl.
Im ENERGIEpark Pfaffengrund der Stadtwerke Heidelberg wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Anlagen gebaut, durch die der selbsterzeugte Anteil grüner Wärme an der Fernwärme bereits bei über 25 Prozent liegt. Insgesamt sind bereits 50 Prozent der Fernwärme CO2-neutral – dank des gestiegenen CO2-neutralen Anteils der beschafften Fernwärme aus Mannheim.
Kommunale Wärmeplanung wird erarbeitet
Um die Wärmeversorgung künftig klimaneutral zu gestalten, erstellen die Stadt Heidelberg und die Stadtwerke Heidelberg derzeit eine Kommunale Wärmeplanung. Darauf aufbauend soll eine kommunale Wärmewendestrategie mit einem Maßnahmenkatalog erarbeitet werden.
Bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung sollen Erkenntnisse aus der Energiekonzeption 2020/2030 der Stadtwerke Heidelberg und dem „Sachstandszwischenbericht zur Grünen Fernwärmeversorgung in Heidelberg“ der Stadtwerke berücksichtigt werden. Demnach ist die Transformation zu einer „grünen“ Fernwärme auf einem guten Weg und muss regional gedacht sowie in Kooperation mit bewährten Fernwärmepartnern umgesetzt werden.
Am 26. September 2023 wurden die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Die Präsentation der Veranstaltung finden Sie hier (5,874 MB).
Geothermie, Flusswärme, Biomasse und weitere erneuerbare Quellen
Im Zwischenbericht werden mögliche Maßnahmen zur Einbindung erneuerbarer Quellen in das Fernwärmenetz untersucht – darunter Biomasse, Umweltwärme, Abwärme und Tiefengeothermie. Derzeit prüfen die Stadt Heidelberg und die Stadtwerke Heidelberg den Einsatz einer Flusswärmepumpe an verschiedenen Neckarstandorten. Neben der Tiefengeothermie, dessen Potenziale derzeit die GeoHardt GmbH für die Rhein-Neckar-Region erschließt, ist die oberflächennahe Geothermie hervorzuheben.